Vermittlung – Erinnerung – Briefe
Es gibt viele Wege und Möglichkeiten, wie sich Generationen austauschen können. Schülerinnen des Brigittenauer Gymnasiums haben im Jahr 1998/99 – mit Hilfe des Nationalfonds – den Weg des Briefes gewählt. Sie baten ehemalige jüdische Schüler_innen des Jahres 1938, ihre Erlebnisse und Eindrücke vom Anschluss Österreichs an Deutschland zu schildern. Die Antwortbriefe auf die Anfrage der Schüler_innen liegen gesammelt in den Kellerräumen des Brigittenauer Gymnasiums in der Gedenkstätte der Karajangasse auf. Genau diese Antwortbriefe wurden Gegenstand der Forschung. Dabei von Interesse war die Frage, welche Intentionen die Autorin dazu veranlasste, genau diese Erinnerungen als Möglichkeit der Vermittlung auszuwählen. In der daraus entstandenen Arbeit wurde dann die Frage verfolgt, was den Schülerinnen mit eigenen lebensgeschichtlichen Erinnerungen vermittelt werden soll, am Beispiel eines Briefes aus der Briefsammlung. Die Bearbeitung der Intentionen und lebensgeschichtlichen Erinnerungen unter Zuhilfenahme der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring und dem fünf elementaren Interpretationstechniken nach Rittelmeyer/Parmentier hat ergeben, dass die Autorin das Geschichtsbewusstsein als essentiell für die politische und soziale Bildung ansieht. [Jasmin Isak]
Institut für Bildungswissenschaft
Universität Wien
Allgemeine Erziehungswissenschaft
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